Kopialbuch mit notariell beglaubigten Lehnsreversen von Moissac-Vallee-Francaise unter Jean de Murols (Murol) (1386-1444), Seigneur de Murol du Chambon & de Moissac; Capitaine de Sommieres (Gard) pour le Duc de Berry / Cartulary of Moissac-Vallee-Francaise (Loreze) under Jean de Murols (Murol) (1386-1444) — from 1399-1407.

4 nn. Bll. (1.u.4.w.); 80 num. Bll. (le. 2 w.); 3 nn. w. Bll. Masse ca. 36,5 x 32,5 cm.

Original Pergament-Handschrift aus den Jahren 1399-1407.  Zeitgenössischer flexibler Pergament-Einband aus mehreren Stücken zusammengenäht.

Frühes Kopialbuch mit 186 datierten Lehnsreversen mit notarieller Bestätigung aus den Jahren 1399-1407. Zu Beginn mit 3seitigem Register der Lehnsmänner, dann folgen auf 80 nummerierten Blättern die 186 Lehnsreverse. Die letzten beiden Blätter sind leer. — Die Burg Moissac wurde im 11. Jahrhundert erbaut und brannte 1702 während der Kamisarden Unruhen in Cevennes vollständig ab. Nach erfolgtem Wiederaufbau wurde die Burg in den Wirren der Französischen Revolution erneut Ziel eines Brandanschlages, woraufhin die Burg aufgegeben wurde. Heute zeugen nur noch umfangreiche Ruinen von seiner damaligen Größe. 1307 wurde Moissac-Vallee-Francaise laut Pareatges der Landschaft Gevaudan zugeschrieben, und unterstand zur Zeit dieser Handschrift noch dem Bischof von Mende, Robert du Bosc. Der Notar Etienne de Bedoues beglaubigte alle 186 Lehnsreverse in unserem Manuskript mit seinem Notarsignet. Darüberhinaus sind die meisten Lehnsreverse mit den eigenhändigen Signaturen der Lehnsmänner versehen. Jean de Murols (1386-1444; Sohn von Guillaume de Murol) heiratete 1393 im Alter von 7 Jahren Anne de Ventadour (damals 5 Jahre alt), Tochter des Herrn von Florac. Die Hochzeit war höchstwahrscheinlich das Werk seines Onkels, dem Cardinal von Murol, Jean de Murol. Wahrscheinlich im Zuge der Heirat vermachte dieser seinem Neffen die Herrschaft Moissac-Vallee-Francaise. – Der Umfang der einzelnen Lehnsreverse variiert von 19 bis ca. 120 Zeilen. — Erhaltung: Einband stärker fleckig und berieben, teils mit Fehlstellen im Bezug. Mit dem originalen Schließband aus Leder, jedoch ohne die Schließe. In beiden Deckeln sind weitere alte Handschriften auf Papier als Makulatur eingebunden, zum Teil ebenfalls Lehnsreverse aus den 1330er Jahren. Die Makulaturen sind jedoch stark beschädigt. Die eigentliche Handschrift ist sehr gut erhalten. Das Register zu Beginn ist, aufgrund von früherer Wassereinwirkung, nur teilweise lesbar. Die Lehnsreverse sind allesamt gut lesbar und in sauberer Kanzleischrift des 14. Jahrhunderts geschrieben.

Very rare Manuscript Cartulary from Moissac-Vallee-Francaise under the Liege Lord Jean de Murols (1386-1444), son of Guillaume de Murol. The verifying notary was Etienne de Bedoues, who signed each document with his notary-signature.

Condition: The binding is heavily rubbed and has some loss, the manuscript itself is in very good condition, written in a clear notarial hand of the 14th century. At the beginning the register with the names of the tennants are partly washed away. The rest of the manuscript is according to age in very good condition. — Very good condition overall.

Literatur: Pierre Charbonnier: Guillaume de Murol: un petit seigneur auvergnat au début du XVe siècle. 1973.

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