UHDE, Constantin – Vier Original Skizzenbücher aus den Jahren 1871 (Ramsau); 1876 (Davos) und 1877 (Schweiz u.a.); 1900 und 1901. Die vier Skizzenbücher enthalten zusammen 28 Aquarelle und 44 Bleistiftzeichnungen. Formate der Skizzenbücher von 1871 und 1876/77: ca. 30 x 24 cm.
Formate der beiden Skizzenbücher 1900/01: ca. 23 x 14,5 cm
Beiliegt ein Bronze-Relief mit dem Portrait von Constantin Uhde von ca. 1880 (signiert Elster) – Durchmesser ca. 15 cm
Abgebildet sind u.a. Ramsau (mehrfach), Gegend um Blankenburg, Davos, Pilatus, Behndorf, Hämmerlinghornalm, Gegend um Hirschbichl, Mittereis, Blaueis am Steinberg (Ramsau), Litzenalm (2), Gegenden um Bad Ratzes (mehrfach), Sedan Weisshorn-Radein, Radein (mehrfach), Heustrich, Kienthal (2), Adelboden (mehrfach) sowie einige unbenannte Skizzen
sowie auch einige architektonische Skizzen und Berechnungen
Constantin Uhde war Architekt und Hochschullehrer in Braunschweig. Er studierte von 1854 bis 1857 Bauwissenschaften am Collegium Carolinum. Von 1865 bis 1901 dozierte Uhde am Collegium Carolinum, ab 1871 als Professor für Antike Baukunst. Er unternahm Studienreisen u.a. zu den Weltausstellungen in Paris (1867) und Wien (1873), nach Italien (1869, 1872, 1878, 1883 und 1886), England (1859, 1887), Schottland und Irland (1890/1891) und auf die Iberische Halbinsel (1888/1889). 1877 war er Gründungsmitglied des Braunschweiger Kunstgewerbevereins, und von 1884 bis 1903 dessen Vorsitzender. 1881 war Uhde eines der Gründungsmitglieder des Feuchten Pinsels, eines Stammtisches, der Künstler und Kunstinteressierte in Braunschweig zusammenbrachte. Uhde reiste 1893 im Auftrag des Deutschen Reichs zur Weltausstellung nach Chicago und wurde im selben Jahr zum Geheimen Hofrat ernannt. 1898 wurde ihm für seine Verdienste das Kommandeurkreuz 2. Klasse des Ordens Heinrichs des Löwen verliehen.
Als Architekt war er stark von Gottfried Semper beeinflusst. Seine Bauten finden sich fast ausschließlich in Braunschweig. Er entwarf über 90 Bauwerke und hat so das Strassenbild von Braunschweig entscheidend mitgeprägt. Eine Auswahl seiner Bauwerke: die Synagoge (1873); Villa Rimpau (1881); TU Braunschweig (1877); Haus zur Sonne (1885); Bankhaus Löbbecke (1892); Neubau des Collegium Carolinum (1877); Clausbruchsche Villa (1889); Synagoge in der Lessingstrasse in Wolfenbüttel (1893) usw. Uhde verfasste auch mehrere Architektur-Bücher:
Die Blätter der beiden großformatigen Skizzenbücher sind lose bzw. gelockert, Einbände etwas berieben:
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