Sepp Frank; Johann Wolfgang von Goethe – Faust. Erster Teil. München, Schröder, 1921.

Original Pergament-Textband und Beilagen-Kassette mit Vergoldung im Original Pergament-Schuber. Folio [44 x 33 cm].

Textband mit 25 Radierungen und 1 Radierung-Vignette von Sepp Frank, auf van Gelder Zonen-Büttenpapier. Die 25 Radierungen im Textband monogrammiert, Druckvermerk vom Künstler signiert. Druck von der Verlagsanstalt vormals G. J. Mainz, München.

Die Kassette enthält Abzüge der Radierungen in 2 Zustandsdrucken, davon 1 im ersten Zustand seitenverkehrt abgezogen. Alle Abdrucke sind nummeriert und signiert. Mit weiteren 25 farbig ausgetuschte Zeichnungen und 32 Skizzen auf Paus- und Zeichenpapier – alle signiert, betitelt, datiert und nummeriert, teilweise mit Entwürfen auf der Rückseite.

Fünfte Druck der Serie „Meisterwerke der Weltliteratur mit Originalgraphik“. 1 von 16 Exemplaren der Ausgabe A (Gesamtauflage: 212 Exemplaren). Beiliegend eine Berichtigung des Druckvermerks mit dem Hinweis, dass die Ausmalung der Einzelblätter der Ausgabe A auf Wunsch des Künstlers unterblieb. Das vorliegende Exemplar ist das einzige, das auch die Originalzeichnungen und -Skizzen enthält.

Sepp Frank (1889-1970) war ein deutscher Künstler, der sich sowohl als Maler, Glasmaler, Radierer und Grafiker tätig war.

Sepp Frank wurde in Miesbach geboren. Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, wo er im Gegensatz zu seinem Altersgenossen Christian Schad (1894-1982), der ebenfalls in Miesbach geboren wurde, sein Studium erfolgreich abschloss. Frank unternahm früh zahlreiche Studienreisen, um seine Fertigkeiten weiter zu vertiefen.

Er spezialisierte sich bald auf Grafik und ist bis heute für seine Vielzahl von Exlibris und Radierungen bekannt. Mehrere Jahre seines Lebens verbrachte er in Neustadt an der Aisch, wo im Rathaussaal ein Großgemälde des Prinzregenten Luitpold von ihm zu finden ist. Neben Porträtmalerei widmete er sich intensiv der Glasmalerei und schuf Werke für bedeutende Kirchen wie den Münchner Dom, die Marienkirche in Limburg an der Lahn, die St.-Otto-Kirche in Bamberg (1927) und die Kirche St. Gabriel in München. Darüber hinaus schuf er im Jahr 1952 eine Maria mit Kind für die katholische Kirche St. Agatha in Dülmen-Rorup und im Jahr 1937 das Fenster „Segnungen der Kohlechemie“ für das Verwaltungsgebäude der Degussa GmbH in Herne-Wanne-Eickel. Einige seiner Werke wurden im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstört. Schon im Jahr 1942 wurde Sepp Frank durch eine Sonderausstellung im Maximilianmuseum in Augsburg geehrt.

Schuber etwas berieben und etwas fleckig; einband teils leicht fleckig; Rücken des Einbands teils leicht berieben, sonst gut erhalten.

Sehr schöne illustrierte Ausgabe von Goethes Faust mit insgesamt 75 Radierungen und 57 Originalzeichnungen und Skizzen.

Literatur: Rodenberg 432.

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